Sprachführer
Zeichen als Sprache
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Zeichen als Sprache
Um sich zu verständigen, haben Menschen Sprachen entwickelt.
Auch Gehörlose oder Schwerhörige haben eine eigene Sprache.
Das ist die Gebärdensprache, die Basissprache aller Gehörlosen.
Sie besteht aus kombinierten Zeichen.
Damit ist sie eine visuelle Sprache, also „sichtbar“.
Ist die Zeichensprache also international verständlich?
Nein, auch bei Zeichen gibt es verschiedene Nationalsprachen.
Jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache.
Und die wird von der Zivilisation des Landes beeinflusst.
Denn Sprache entwickelt sich immer aus Kultur.
Das ist auch bei nicht gesprochenen Sprachen der Fall.
Es gibt jedoch eine internationale Gebärdensprache.
Ihre Zeichen sind aber etwas komplizierter.
Dennoch ähneln sich nationale Zeichensprachen.
Viele Zeichen sind ikonisch.
Sie orientieren sich an der Form der Objekte, die sie repräsentieren.
Die verbreiteteste Gebärdensprache ist die American Sign Language.
Gebärdensprachen werden als vollwertige Sprachen anerkannt.
Sie haben eine eigene Grammatik.
Diese unterscheidet sich aber von der Grammatik der Lautsprache.
Deshalb kann man Gebärdensprache nicht Wort für Wort übersetzen.
Es gibt jedoch Dolmetscher für Gebärdensprachen.
Mit der Gebärdensprache werden Informationen parallel übertragen.
Das bedeutet, ein einziges Zeichen kann einen ganzen Satz ausdrücken.
In der Gebärdensprache gibt es auch Dialekte.
Regionale Besonderheiten haben eigene Zeichen.
Und jede Gebärdensprache hat eine eigene Intonation und Satzmelodie.
Auch bei Zeichen gilt: Unser Akzent verrät unsere Herkunft!